LIVERPOOL / HOYLAKE - 14.7. bis 18.7.2014


Liverpool / Hoylake - 14.7. bis 18.7.2014
Wir konnten doch ein wenig länger schlafen als geplant! Da das Bayernticket erst ab 6:00 Uhr Gültigkeit hat, zogen wir es vor mit dem PKW nach München zu fahren. Nach ruhigem Flug landeten wir in Manchester und übernahmen unseren Mietwagen, einen KIA Ceed mit grad mal knapp 700 Meilen am Buckel. Dank Navi fanden wir uns gut zurecht und erreichten nach ½ stündiger Fahrt Liverpool. Schnell im Hotel eingecheckt und dann erst mal die Nähere Umgebung erkunden. Liverpool ist größer als wir dachten. Hier leben rund ½ Million Leute und mit den Vororten zusammen kommt man sage und schreibe auf rund 1 Million. Da das Wetter nicht gerade vielversprechend war entschlossen wir uns zu einer Erkundung der Innenstadt mit den alten Bauten und der großen Fußgängerzone. Nach gut 2 Stunden hatten wir uns einen groben Überblick verschafft und auch ein Lokal fürs Abendessen ausgemacht. Jamie's Italien lachte uns an. Obwohl Montag Abend war der Laden gesteckt voll. Ob das wohl ein Zeichen für schmackhaftes Essen ist? Leider nein, denn für das was auf den Tisch kam brauch ich keinen Mr. Oliver. Wenn es dem Rechnungsbetrag nach gegangen wäre hätten wie eigentlich sehr gut speisen müssen. Wir verkrümelten uns in unser Hotel und gingen bald zu Bett, da wir am kommenden Morgen bereits um 7:30 Uhr auf dem Golfplatz sein wollten.

 

Nach einem ausgiebigen English Breakfast machten wir uns auf den Weg nach Hoylake. Bereits einige Kilometer vor dem Golfplatz sind riesige Besucherparkplätze angelegt, von wo man mit dem Shuttlebus zum Platz gebracht wird. Einmal Parken 10 £ - ein teures Pflaster hier. Kaum am Platz angekommen schlossen wir uns der Proberunde von Phil Mickelson, Rickie Fowler, Jimmy Walker und Brandt Snedeker an. Diese Cracks einmal so hautnah erleben zu können ist schon etwas Besonderes! Wir wechselten dann zum Flight von Tiger Woods, Davis Duval und Hunter Mahan. Auf der Tribüne der 18 sahen wir uns dann einige weitere Flights an. Am Nachmittag gingen wir mit Senor Jimenez und seinen Landsleuten Cabrera-Belo, Larrazabal und Garcia mit. Wir machten sehr viele Kilometer um immer bei den Topgolfern dabei zu sein. Zum Schluss sahen wir noch Sir Nick Faldo, Jost Luiten und Ernie Els, bevor es doch leicht müde in den Wadeln zurück zum Shuttle ging.

Um die Erfahrung des gestrigen Abends schlauer, mieden wir am Abend die Lokale direkt in der Fuzo und machten bei einem Libanesen halt. Na also, geht doch! Gutes Essen und das auch noch bezahlbar. Einziger Wermutstropfen - es gab kein Bier. Total fertig schleppten wir uns in unser Hotel und bereiteten uns auf eine kurze Nacht vor, denn Morgen sollte es ebenfalls bald rausgehen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Für heute war zwar schönes Wetter angesagt, aber was sagt das schon an der Atlantikküste. Dunkle Wolken herrschten vor und als wir am Platz ankamen tröpfelte es leicht. Bei milden Temperaturen und leichtem Wind trocknete der Regen im Nu wieder auf und beeinträchtigte die Spieler kaum. Heute, am 2. Trainingstag war der Flight mit Martin Kaymer unsere erste Anlaufstelle. Danach war wir mal hier, mal da und genossen die grandiose Stimmung und die einmaligen Momente. Dabei vergaßen wir sogar unseren Ärger darüber, dass der selbe Parkplatz der gestern noch für läppische 10 £ zu haben war heute schon 15 £ kostete. Alles hier hat seinen Preis. Ein Programmheft gibt es für 7 £, der billigste (grausige) Hamburger kostet 6,50 £ und über die Preise im Open Shop wollen wir gar nicht reden. Geradezu ein Wunder, dass bei den Toiletten nicht auch noch abkassiert wurde. Aber angesichts des Erlebten ist das alles unwesentlich. Heute blieben wir auch wider bis zum späten Nachmittag, so lange halt, bis sich in den Wadeln die ersten Krämpfe ansagten. Am Abend testeten wir einen Italiener und waren angenehm überrascht. Die Preise bewegen sich zwar auch hier jenseits von Gut und Böse, aber das Essen war gut und die Atmosphäre entspannt. Da werden wir morgen auch wieder hingehen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

War an den Trainigstagen das Fotografieren noch erlaubt, so ist es jetzt während des Turniers strengstens untersagt. Das bedeutet zwar keine wesentliche Marscherleichterung denn jetzt sind eben Wetterschutz, Wasserflasche und Jause im Handgepäck. Wie gewohnt geht es recht zeitig los und wir werden diesmal zum südlichen Parkplatz geleitet. Von dort wie gewohnt mit dem Shuttle zum Platz und rein in den Trubel. Waren an den ersten Tagen geschätzt so um die 10.000 Besucher, dürften es wohl heute bereits so um die 50.000 sein. Der letztes Jahr neu aufgestellte Besucherrekord von 230.000 zahlenden Zusehern soll heuer nach Aussage der Veranstalter deutlich überschritten werden. Wir suchen Bernd Wiesberger und finden ihn auf den ersten Neun und obwohl Bernd in England sicher kein Publikumsmagnet ist, gehen auch bei seinem Flight bereits ein paar hundert Leute mit. Angesichts der Zuschauermassen ist es ratsam, sich rechtzeitig auf einer der Tribünen einen Platz zu sichern. Von dort oben kann man sehr gut sowohl das Grün als auch (meistens) den nächsten Abschlag einsehen. Bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen so um die 22 Grad recht angenehm bei der leichten Brise vom Meer. Das Starterfeld ist glücklicherweise so gereiht, dass immer gleich mehrere starke Flight aufeinander folgen. So kann man schon mal ohne Probleme 1-2 Stunden auf einer Tribüne bleiben, bevor man sich auf den Weg zur nächsten, am besten so 10 Löcher später begibt. Wenn dann die Publikumslieblinge zur 18 kommen ist man gut beraten sich rechtzeitig einen guten Platz auf dieser riesigen Tribüne zu sichern. Und donnerndem Applaus werden hier die Spieler empfangen um dann noch einmal ihr Können beim finalen Putten unter Beweis zu stellen. Das Publikum ist extrem fair und spendet reichlich Beifall. Auch uns hält der Bewerb gefangen und wir bemerken gar nicht, dass wir so schön langsam einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen. Erst am späteren Nachmittag spürt man wie die Haut sich spannt und bereits der kleinste Sonnenstrahl weh tut. Da ist’s aber schon zu spät. Heute bleiben wir noch länger als die Tage zuvor, ist es doch auch unser letzter Tag hier bei den Open. Erst gegen 19:00 Uhr verlassen wir den Platz und kommen ca. 1 ½ Stunden später bei unserem Italiener an. Der ist rappelvoll und wir müssen auf der Wartebank Platz nehmen. Mit einem riesen Hunger dauert die ½ Stunde bis ein Tisch frei wird ewig, aber kaum steht Speis und Trank am Tisch ist die Welt wieder in Ordnung.

Jetzt hätte ich es doch fast vergessen: Rory McIlroy führt nach dem ersten Tag mit 6 unter Par!

 

Unser Ausflug nach Liverpool findet heute sein Ende. Zu gewohnt früher Stunde ein letztes Mal runter zum Frühstück, rein ins Auto und ab nach Liverpool. Tanken, Wagen abgeben, einchecken und auf geht’s nach München. In München hat es satte 32 Grad und im Auto noch ein bisschen mehr. Zu allem Überdruss gibt es massive Staus wegen Verkehrsüberlastung und einem Unfall und bis wir endlich wieder heimischen Mondseer Boden unter den Füssen haben vergehen noch einmal 3 ½ Stunden. Müde und hungrig fallen wir bei Gerti ein, welche mit guter Hausmannskost zumindest den Hunger zu stillen weiß. Wie sich die Open weiter entwickeln werden wir uns am Fernseher ansehen. Da hat man zwar den viel besseren Überblick, jedoch die Atmosphäre eines Majors bekommt man da nicht mit.